Alice Francis

Play it again, Alice

In vielen Fällen werden aus Büchern Filme. Bei Alice Francis ist – mal wieder – alles anders: Hier wird aus Filmen Musik. Für „Club Noir“, den dritten Albumstreich des besonderen Trios, haben sich Sängerin Alice Francis und ihre beiden musizierenden Gentlemen Goldie und Chul-Min ganz von ihrer Leidenschaft für das klassische Hollywood anstecken und inspirieren lassen.

 

Angefangen hatte alles mit Alices Schwarz-Weiß-Film-Sonntagen. Bei Hitchcock, Hawks und Wilder ließ sich die aus Rumänien stammende Musikerin mit tanzanischen Wurzeln durch die Dramen von damals inspirieren. Die Passion dauert bis heute an. Nicht nur, dass sie musikalisch erfolgreich als Alice Francis aka Miss Flapperty reüssierte und seit Jahren weltweit live performt, u.a. mit Parov Stelar. In der historischen Serie „Kadewe“ von Julia von Heinz übernahm sie erst kürzlich eine Rolle und verantwortete einen Beitrag zum Soundtrack. Im Rahmen des von ihr initiierten Nachhaltigkeitsprojekts #zerowaste ist Alice Francis für einen karitativen PinArt Kalender in verschiedene Rollen geschlüpft: Josephine Baker, Marilyn Monroe, Matta Hari, etc.

 

Neben ihrem Faible für Kostüme und Charaktere waren es vor allem die Geschichten, die sie faszinierten. Spuren dieser Faszination finden sich zwar schon sowohl auf dem bei Universal Germany erschiienenen Debüt „St. James Ballroom“ von 2012 als auch auf dessen 2017er Nachfolger „Electric Shock“. Mit „Club Noir“ aber heben Alice Francis und ihre beiden Gentlemen das „Geschichten-Musikalisch-Erzählen“ auf ein neues Level. Als quasi Kapellmeister trägt Goldie den Hauptteil der musikalischen Verantwortung. Die von ihm arrangierten und produzierten Tracks sind dabei mehr als nur die Klänge zwischen Alice Francis Zeilen. Ganz genau wie beim Film stehen und fallen auch die Hauptrollen in der Musik mit ihrer Inszenierung. Auf „Club Noir“ entpuppt sich Goldie einmal mehr als einer der ganz großen In-Szene-Setzer. Ob Country-Ballade, Doo-Wop-Stomper oder Krimi-Walzer – der Multi-Instrumentalist weiß was die Songs in ein immer noch besseres Licht rückt; dieses mal nahm er auch wieder viele Live Instrumente wie u.a. Banjo, Harfe oder Thermin mit Studiomusikern auf; besonders beeindruckend sind in dieser Hinsicht auch die Kooperationen mit dem Bucharest Jazz Orchestra unter der Leitung von Simona Srungaru.

 

Und so erzählt jeder der 15 Songs auf „Club Noir“ seine ganz eigene Geschichte: Von Lust und Liebe, von Sehnsucht und Scheitern, von Katzen und Killern. Zusammengehalten werden diese Episoden von nicht minder klassischen Zwischenspielen, die hörspielhaft von einem Erzähler begleitet werden. Dass deren Titel an Legendäres aus der Film Noir Zeit erinnern? So gut wie ausgeschlossen. Bei Ähnlichkeiten mit “Angles with Dirty Faces”, “Murder, my sweet” oder “Crime without passion” muss es sich zwangsläufig um Zufälle handeln… So geht Kopf-Kino. Und wie heißt’s noch beim Film? It’s a wrap-up!

 

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