byelian

byelian ist der neue „Bon Iver“ – nicht weniger klein betitelte das Diffus Magazin den Newcomer brought to you aus dem schier unerschöpflich talentierten MIGHTKILLYA-Umfeld, dem Label & Kollektiv um Amilli. Ein Ritterschlag, doch eine Bürde zugleich. Sicher ist, die Klangwelt mit schmerzender Sehnsucht ist die Gleiche. Ruhige, tieftraurige Klaviermelodien umspielen auf eine minimalistisch Art und Weise die weiten Atmosphären der Songs. Dabei singt byelian von intimen Momenten und zeichnet ein Bild der innersten Abgründe und Selbstgeißelung. Definitiv ein legitimer Anwärter auf die Thronfolge von Künstlern wie Bon Iver, Sufjan Stevens und James Blake.

Aufgewachsen als Kind einer Arbeiterfamilie in einer Stadt die lokaltechnisch „tief im Westen“ zu verordnen ist, lernte byelian mit 6 Jahren Klavierspielen. Nach jahrelangem rum- und ausprobieren diverser Stile und Genres, befreit sich byelian nun von jeglichem musikalischen Druck und Vorgaben, und fokussiert sich einzig und allein auf seine Intuition: dem Piano die Treue halten. Immer nah an der Klavierbasis, und doch teilweise im gewagten Ausfallschritt, kreiert er wunderschöne Soundlandschaften. Ruhig und doch fesselnd intensiv und leidenschaftlich zieht byelian einen in seinen tiefen, meist düsteren und intimen Bann.

Nach den ersten beiden Singles „C’est l’hiver & „Crawl underneath my blanket“ die wie ein Prolog zu verstehen sind, kündigte byelian mit der dritten Single „Thud“ den Release seiner Debüt EP für den Sommer den 06. August an. Mit „Thud“ gelangen wir erstmals in lautere und energiegeladenere Klangwelten die trotz elektronischeren Soundgefilden den Anschluss zu den vorherigen Tracks schaffen. Dabei handelt „Thud“ von einem Hilfeschrei – die Aufforderung an sein engstes Gegenüber die Hand auszustrecken und mit aller Kraft an etwas anderes, besseres zu glauben. Der tägliche immer stumpfer werdende Schmerz verschwimmt zu einem Gefühl von Orientierungslosigkeit mit dem einzigen Wunsch diesem ein für alle mal zu entkommen.

Manifestiert wird dieser Hilfeschrei mit dem Video zur Single – ein junges Paar spielt mit der drastischen Möglichkeit des Suizids ohne diesen aber durchzuführen. Vergleichbar mit dem Balanceakt auf einer hohen Brücke für den richtigen Kick, weil man sonst nichts mehr spürt bildet das Bild des Stricks eine Metaphorische Brücke zum Extremen. Der kleine aber dennoch existente Hoffnungsschimmer führt schlussendlich aber immer zur Entscheidung für das Leben, nicht dagegen.

Nach „Thud“ darf man nun gespannt sein, wohin es byelian inhaltlich und vor allem auch noch soundlich verschlagen wird, wo doch jeder Song seinen ganz eigenen Vibe hat ohne dabei zu anders und fremd zu klingen.

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