Grandbrothers

Achtundachtzig Tasten – auch die kontemporäre Klaviermusik muss sich auf die wenigen Töne ihrer Klaviatur beschränken und ebendiese überwinden. Die Grandbrothers zeigen mit Bravour, wie so etwas gehen kann. Die Spielfreude des Duos bringt ihren Flügel zum vibrieren, sie wirbelt die Staubschicht auf, die sich manchmal auf dem alteingesessenen Instrument absetzen kann.

Und nach dem Release ihres gefeierten Debutalbums Dilation im März dieses Jahres machen sie jetzt auch noch Hausbesuche: Grandbrothers gehen im Februar 2016 auf Tour durch Europa und Deutschland.

In dem 2012 von Erol Sarp und Lukas Vogel gegründeten Duo Grandbrothers steckt eine pulsierende Verbindung zwischen Analogem und Digitalem. In ihrer Musik spielen sich klassische Komposition und elektronische Musik zu – und gegenseitig aus. Angereichert vom ganzen Rest ihrer breiten, musikalischen Sozialisierung – Ambient, Jazz, Hip Hop, … – schaffen sie es, den Flügel wieder aufregend und abenteuerlich klingen zu lassen.  Ja, sie entheiligen ihn sogar, schinden ihn, suchen seine Grenzen. Ein Skelett von Stangen, Gurten, Kabeln, Mikrofonen und rund zwanzig elektromechanischen Hämmern greift in ihn ein. Die Hämmer von Lukas Vogel schlagen auf die Saiten, den Holzkorpus, die Mechanik und holen zusätzliche Rhythmen aus dem Flügel, während Erol Sarp ihn auf halbwegs übliche Weise spielt. Doch bei aller Kuriosität des Konzepts steht bei ihnen die Hörbarkeit der Musik im Mittelpunkt – und nicht das Konzept selbst.

Die einzigartige Liveshow der Grandbrothers überträgt das stetige Wechselwirken in ihrer Musik, von Analogem und Digitalem,  von Genre und Einfluss, von Innen und Außen, von Sitzen und Tanzen wollen, direkt auf die Bühne – und schafft dabei etwas sehr Lebendiges. Der Zuschauer hat das Gefühl, bei einer Operation am offenen Herzen des Flügels teilnehmen zu können.

Dilation wurde im März 2015 bei FILM Recordings veröffentlicht. Inspiriert von Künstlern wie Steve Reich, Ryuichi Sakamoto und Alva Noto besticht das Album durch seine cineastischen und perkussiven Klangsphären. Es löst Bilder und Gedanken im Kopf aus – und birgt etwas ganz frisches, unverbrauchtes, was den Grandbrothers durchweg positive Resonanz in Europa, UK und Japan bescherte. Nämlich: eine großartige musikalische Erfahrung.

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https://www.youtube.com/watch?v=1W81jQN__88