Keshavara
Electric Island Studio im Kölner Süden
Im kreativen Studio-Konglomerat am Gottesweg befindet sich das „Electric Island Studio“ von Keshavara. Er sitzt lächelnd mit einem Kaffee in der Hand zwischen Synthesizern und Drum-Maschines:„Angefangen hat alles mit einer Gitarre, die mir mein Onkel in New York geschenkt hat“.
Der Onkel, wie sein Vater (Ramesh Shotham), ein weltberühmter indischer Musiker, mit deren Bands „Human Bondage“, „Embryo“ und co Keshav schon als Kind oft unterwegs auf Tour war. So wuchs er quasi „zwischen den Welten“ auf, in Indien, Europa und den USA und kam er nicht nur von Geburt an unmittelbar mit Musik in Berührung, sondern erlebte auch das Zusammenspiel unterschiedlichster kultureller und musikalischer Einflüsse als etwas Selbstverständliches.
Dass sich sein Interesse fortan nicht allein auf die Gitarre beschränkte, war klar. In den Plattenläden New Yorks entdeckt er als Jugendlicher neben vielem Anderen auch den Hip Hop und experimentiert schon früh mit Beats und Sounds.
Er gründet seine erste Band „Timid Tiger“, deren Popsongs weltweit gefeiert werden. Als Goethe-Institut-Stipendiat experimentiert er in Chennai/Indien mit Field Recordings und einheimischen Künstlern. Das daraus resultierende Solo Album „Keshavara“, das er auf seinem eigenen Label „Papercup Records“ veröffentlicht, überrascht mit Musik, die neu und einzigartig ist, einem grenzenlosen Pop-Referenzuniversum, einer modernen Form von Weltmusik, ohne Weltmusik-Klischees.
Sein neuster Coup trägt den Namen „Keshavara’s Kabinett der Phantasie“: Hier werden die Grenzen des Livekonzerts verschoben hin zu einem DIY-Musical, das neben der Keshavara Band auch zwei TänzerInnen und einen Zauberer präsentiert.
Kennzeichnend für Keshavaras Arbeit ist die originelle, etwas andere, leicht „schräge“ Sicht, die auch Ungewöhnliches zeigt. Er liebt das Experimentieren mit Perspektiven, mit Vertrautem und Fremdem.
Wenn er, der Beatles Fan, ein Beatlesalbum wär, dann definitiv eins ihrer späten Phase.