Muff Potter

Nachdem die in Rheine gegründete und lange Zeit in Münster beheimatete Band sich 2009 aufgelöst hatte, ist die überraschend angekündigte Reunion-Tour Anfang 2019 ein Erfolg, den sich weder die Fans, noch die Bandmitglieder selbst so hätten ausmalen können: Alle Konzerte ausverkauft, einige in größere Venues verlegt, erneut ausverkauft. Erstaunlich viele Menschen im Publikum, deren Geburtsjahr in etwa dem muff potter.-Gründungsjahr 1993 entsprechen könnte.
Ausgerechnet während der neun Jahre ihres Nichtbestehens reiften muff potter. zu einer Referenz in der Punk –und Indieszene, auf die sich heute etliche jüngere Bands berufen. Vielleicht hat es neben der Qualität der Texte damit zu tun, dass diese Band nie abgeklärt war, immer auf der Suche. Nie von oben herab, eher von unten herauf. Autodidakten aus der Not heraus, DIY nicht als Attitüde, sondern als einzige Möglichkeit.
Eine außergewöhnlich treue Fanbasis konnte der Band über 16 Jahre und etwa 700 Konzerte zuschauen: beim Wachsen, Sichquälen, Ansichzweifeln, Weitermachen; beim Feiern unverhoffter Erfolge, manchmal auch beim Scheitern an den eigenen Ansprüchen. Im Grunde beim Erwachsenwerden. Eine Coming-oO-Age Geschichte, dokumentiert in sieben Alben.
Mittlerweile lebt ein Großteil der Band in Berlin: Sänger Thorsten Nagelschmidt hat als Autor 2020 seinen fünften Roman „Arbeit“ veröffentlicht, Gitarrist Dennis Scheider produziert Bands und Filme, Bassist Shredder Laurenz hat sich als Möbeltischler einen Namen gemacht.
Einzig Schlagzeuger Brami Brameier hat es nicht in die Hauptstadt geschafft: Er lebt als anerkannter Spargelexperte zurückgezogen im östlichen Münsterland.

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