Rocco Konserve & Band

Rocco Konserve mag keine Schubladen. „Die Welt ist zu bunt, um sie in einfache Kategorien aufzuteilen. Und die Musik hilft mir dabei, wenigstens meinen eigenen Mikrokosmos ein wenig sortiert zu kriegen.“ Lieder, die bei schlechter Laune geschrieben und bei hervorragender Laune vorgetragen werden – das alleine ergibt schon eine bunte Mischung. So bewegt sich Nikola Placzek, wie Rocco Konserve im richtigen Leben heißt, auf der Bühne zwischen den Rollen des melancholischen Grüblers und des unterhaltsamen Entertainers. Sein ganz eigener Stil macht es schwer, sinnvolle Vergleiche zu finden. Da hilft nur Ursachenforschung: Früh geprägt wurde er durch die Beatles-Platten seiner Eltern – Seligs Debütalbum war seine erste CD. Heute bewundert er vor allem Menschen wie Moritz Krämer und Francesco Wilking, die ihn sprachlich begeistern und in seinen Augen in Deutschland einfach unerreicht bleiben. Auch im Ausland sucht der Hagener nach Inspiration: Ben Howard, Elbow, Damien Rice stehen ganz vorne im Plattenregal. Vielleicht klingt Rocco Konserve deshalb nicht nach den typischen Größen der deutschsprachigen Musikszene. „Der mit Abstand häufigste Satz in den Tresen-Gesprächen nach den Auftritten ist: ‚Ich mag ja eigentlich keine deutsche Musik, aber Mensch, das war echt geil!‘ Und dann fahre ich nach Hause und hab ein richtig gutes Gefühl.“

Im November 2014 erschien das erste Album „Unterwegs“ bei dem kleinen Indie-Label „Blue Stuff Records“. Ein sehr passender Titel, bedenkt man, wie das Album entstanden ist. Im Mai 2011 mietete Rocco zusammen mit Multiinstrumentalist Christopher Heimer ein Haus im Schwarzwald – ohne Handynetz, dafür mit Kühen vor dem Balkon und Flügel auf dem Dachboden. In zwei Wochen wurden hier die Songs aufgenommen, die sich über die letzten Jahre angesammelt hatten. Anschließend entstand die Band, während die Aufnahmen in der Schublade ein wenig nachreiften und schließlich erst drei Jahre und viele Konzerte später das Licht der Welt erblicken sollten. Das nächste Album soll 2016 folgen. Aber „Unterwegs“ beschreibt auch ein Hauptmotiv der nachdenklichen Texte des Hageners. „Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir eigentlich in den meisten Momenten, ich könnte gerade woanders sein. Obwohl ich die Zeit oft auf sehr gemütliche Weise verschwende, reizt mich im Hintergrund doch immer die Ferne. Eigentlich gibt es nur eine Ausnahme: Und zwar wenn ich auf der Bühne stehe – da fühle ich mich einfach zu Hause.“

Fotocredit: Roland Fechter

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