Quicche

Elektronische Klänge tauchen auf und verschwinden im nächsten Moment, verfremdete Vocal-Samples verbinden sich zu eingängigen Melodien und im Hintergrund vernimmt man den tiefen Puls eines Klavierpedals. In der hochemotionalen, mit Effekten spielenden Musik von Quicche wird schnell klar, dass die Produktion einen ebenso wichtigen Stellenwert hat wie das Songwriting an sich.

Wenn die Arrangements hier mal desorientierend scheinen, sind es die sentimentalen Harmonien, die einen weiterhin umarmen. Das emotionale Spektrum reicht dabei vom Wegträumen auf Ambient-Matratzen über pure Folktronica-Melancholie bis zur befreienden Katharsis. Der Song „Mid 30s HB“ beispielsweise knistert und blubbert, er bäumt sich auf und fällt zusammen, bevor er schlussendlich mit brachialer Power aufbricht. Die Gitarren dröhnen Shoegaze-mäßig, der Vocoder ist tief unter der Haut spürbar, die Drums scheinen noch bis in die Ewigkeit nachzuhallen.

Die Musik von Marc Grünhäuser, der Musiker hinter dem Projekt, ist deshalb so großartig, weil sie uns zeigt, wie Mensch und Maschine sich ergänzen und für sentimentale Gefühle sorgen können.

Nächste Termine:
09/2025: Reeperbahn Festival, Hamburg

Foto: © Anna Balthasar